Marion Grether (Ehrenfellow)
Marion Grether wurde am 13. Februar 1973 in Kiel geboren.
Nach ihrem Abitur studierte sie ab 1993 Kunstgeschichte, Klassische Archäologie, christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Sie schloss ihr Studium mit einem Magister Artium ab. Im Anschluss daran war sie ab 2002 wissenschaftliche Hilfskraft an der Akademie der Wissenschaften in Göttingen. Ab Oktober 2007 verschlug es sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin ans Emslandmuseum Lingen, wo sie sich im Rahmen des Projektes MUSEALOG zur Fachreferentin für Museumsdokumentation und Kulturmanagement weiterbildete.
Ab Juni 2008 ging sie ans Museum für Kommunikation nach Berlin, wo sie bis Ende 2012 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin die Projektleitung Wechselausstellungen innehatte. Ihre Nürnberger Zeit begann Anfang 2013, als sie die Nachfolge von Dr. Stefan Kley an der Spitze des Nürnberger Museums für Kommunikation übernahm.
Seit März 2020 ist sie die Leiterin des Deutschen Museums Nürnberg – das Zukunftsmuseum, das am 17.9.2021 feierlich eröffnet wurde.
Sie ist stellvertretende Sprecherin der Arbeitsgruppe Technikhistorische Museen des Deutschen Museumsbundes. Sie ist Mitglied im Kuratorium der FAU Erlangen-Nürnberg. Seit 2020 ist sie Mitglied der CSU-Fraktion im Nürnberger Stadtrat. Sie ist Mitglied bei Rotary Sigena Nürnberg.
Im Oktober 2024 wurde sie in den Kirchenvorstand der evangelischen Kirchengemeinden St. Sebald und St. Egidien Nürnberg gewählt. Zudem wurde sie im November 2024 in den Hochschulrat der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm berufen.
Prof. Prithwiraj Choudhury, PhD (Senior Fellow)
Prithwiraj (Raj) Choudhury ist Lumry Family Associate Professor an der Harvard Business School. Zuvor war er Assistant Professor an der Wharton School der University of Pennsylvania. Er absolvierte einen Bachelor in Informatik am Indian Institute of Technology Kharagpur, einen Master of Business Administration am Indian Institute of Management Calcutta und promovierte an der Harvard University. Vor seiner akademischen Laufbahn arbeitete er bei McKinsey & Company, Microsoft und IBM. Im Jahr 2023 wurde er von Forbes in die „Future of Work 50“-Liste aufgenommen. Derzeit ist er Associate Editor bei Management Science.
Seine Forschung konzentriert sich auf die Zukunft der Arbeit, insbesondere auf die sich verändernde Geographie der Arbeit; die hybride Arbeit, Remote-Arbeit und „Arbeit von überall“ (work from anywhere); wie Unternehmen, Gemeinden und Länder um Remote-Arbeitende konkurrieren und wie KI, Automatisierung und digitale Zwillinge sowohl Beschäftigten, die überwiegend in Büroumgebungen tätig sind als auch solchen, die nicht am Schreibtisch arbeiten, helfen können, von überall aus zu arbeiten.
Seine Forschungsarbeiten wurden in führenden akademischen Fachzeitschriften wie Management Science, Organization Science, Strategic Management Journal, Journal of International Business Studies, The Review of Financial Studies, The Review of Economics and Statistics, Journal of Development Economics, Harvard Business Review veröffentlicht. Er ist Autor des Buches „The World is Your Office“ und wurde unter anderem von BBC, CNBC, New York Times, The Wall Street Journal, The Washington Post, Financial Times und Freakonomics zitiert.
Digitale Zwillinge: Wie künstliche Intelligenz und Automatisierung die Zukunft der Arbeit für „schreibtischlose“ Arbeitnehmende bestimmen
Die Zukunft der Arbeit befindet sich angesichts des Vormarschs der generativen künstlichen Intelligenz (KI), der Telearbeit und der Automatisierung im Umbruch. Frühere Forschungsarbeiten befassen sich hauptsächlich mit den Auswirkungen flexibler Arbeitsarrangements für Beschäftigte, die überwiegend in Büroumgebungen tätig sind (white collar).
In seinem Forschungsprojekt untersucht er, wie sich die Flexibilisierung von Arbeitsarrangements auf Beschäftigte ohne oder mit nur anteiliger Bürotätigkeit (blue collar) auswirkt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Frage, ob Frauen in flexiblen Arrangements Produktivitätsgewinne und Karrierefortschritte erfahren. Dafür werden Umfragen, Auswahlexperimente und qualitative Fallstudien im verarbeitenden Gewerbe oder im Gesundheitswesen durchgeführt. Ein weiterer Projektfokus ist, die Auswirkungen des Einsatzes von digitalen Zwillingen – einer Technologie, die künstliche Intelligenz, Automatisierung, Sensoren und Cloud-Dienste kombiniert – auf die Produktivität, die Rekrutierung, die Qualifizierung, die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sowie die geografische Verteilung von Beschäftigten, die nicht oder nur teils im Büro arbeiten, zu untersuchen.
In einer Zeit, in der ortsunabhängiges und digitales Arbeiten zunehmend an Bedeutung gewinnt, wird das Forschungsprojekt neue Erkenntnisse zur Theorie des multinationalen Unternehmens hervorbringen.
Dr. Stefan Arnold (Fellow)
Stefan Arnold absolvierte sein Studium an der FAU Erlangen-Nürnberg und der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Seit 2019 ist er am Lehrstuhl für IT-Management der FAU tätig, zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand und nach seiner Promotion im Jahr 2023 als Akademischer Rat a. Z. In seiner Forschung untersucht er das vielschichtige Zusammenspiel zwischen der technologischen Innovation großer Sprachmodelle und ihren tiefgreifenden gesellschaftlichen Auswirkungen. Um seine Forschung voranzutreiben, erhält er regelmäßig Fördermittel aus staatlichen und industriellen Quellen. Seine Arbeiten präsentiert er international auf Fachkonferenzen.
Die Kunst der Konversation: Sprachgebrauch und bewährte Praktiken für eine effektive Interaktion mit Conversational Agents
Conversational Agents, basierend auf Large Language Models, sind zu unverzichtbaren Werkzeugen für persönliche und berufliche Aufgaben geworden. Ihr Nutzen hängt jedoch nicht nur von der Fähigkeit der Gesprächspartner ab, mit sprachlicher Präzision und pragmatischer Angemessenheit zu kommunizieren, sondern auch davon, ob es ihnen gelingt, einen anregenden Dialog zu führen. Hierzu zählt u. a. der gezielte Einsatz linguistischer Mittel zur Sicherstellung eines logischen Gesprächsverlaufs oder der angemessene Ausdruck von Empathie. Ziel des Forschungsprojekts ist es, praktisch umsetzbare Empfehlungen auf Grundlage realer Gesprächsinteraktionen abzuleiten, um die Zugänglichkeit und gesellschaftliche Akzeptanz in breiteren Bevölkerungsgruppen zu fördern.
Dr. Aksornchan Chaianong (Fellow)
Aksornchan Chaianong ist Postdoktorandin am Lehrstuhl für Sustainability Transition Policy an der FAU Erlangen-Nürnberg. Ein wesentlicher Aspekt ihrer Forschung zur Förderung des Übergangs zu sauberer Energie besteht in der Anwendung interdisziplinären Wissens über Technologie, Wirtschaft und Politik. In ihrer Forschung setzt sie hauptsächlich quantitative Methoden ein und konzentriert sich dabei auf Klimapolitik und Zielanalyse. Bevor sie an die FAU Erlangen-Nürnberg kam, war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Energie und Umwelt der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in der Schweiz. Sie hat einen Doktortitel in Energietechnologie von der Joint Graduate School of Energy and Environment in Thailand und einen Master-Abschluss in Energy and Earth Resources von der University of Texas in Austin.
Von Zielen zu Maßnahmen: Der klimapolitische Nexus
Die Erhöhung der Klimaziele ist entscheidend, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen. WissenschaftlerInnen haben untersucht, wie politische Maßnahmen priorisiert und in welcher Reihenfolge sie umgesetzt werden sollten. Der Prozess hinter den Klimazielen und den entsprechenden politischen Maßnahmen ist jedoch komplex. Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Klimaziele und -politik sind zwar entscheidend, um Klimamaßnahmen voranzutreiben, wurden bisher aber oft getrennt voneinander untersucht.
Im Forschungsprojekt sollen diese Wechselwirkungen nicht nur innerhalb dieser Politikbereiche, sondern bereichsübergreifend und in einem internationalen Vergleich von Vorreiter- und Nachzüglerländern analysiert werden. Das Projekt verknüpft Datenanalyse, Energieökonomik und politikwissenschaftliche Erkenntnisse und liefert damit neue Impulse für eine integrierte, nachhaltige Klimapolitik.
Dr. Simon Horn (Fellow)
Simon Horn, Maître en droit (Rennes) studierte von 2013 bis 2020 Deutsch-Französisches Recht an der FAU Erlangen-Nürnberg (Erste Juristische Prüfung 2020) und der Université de Rennes 1 (Licence en droit 2016, Maîtrise en droit européen 2017, Master en droit européen 2020). Im Anschluss arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FAU Erlangen-Nürnberg, wo er 2022 mit einer von Prof. Dr. Jochen Hoffmann betreuten Dissertation auf dem Gebiet des Internationalen Privat- und Zivilverfahrensrechts promoviert wurde. Seit 2021 ist er am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg tätig, zunächst als wissenschaftlicher Assistent, seit 2024 als wissenschaftlicher Referent. Er forscht zum Bürgerlichen Recht, Handels-, Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht, Internationalen Privat- und Zivilverfahrensrecht, Kartellrecht und zur Rechtsvergleichung.
Prognosen im Unternehmensrecht
Prognosen sind im Unternehmensrecht allgegenwärtig: In zahlreichen Vorschriften werden Unternehmen, Unternehmensträger und ihre Leitungsorgane verpflichtet, zukunftsgerichtete Aussagen oder Entscheidungen zu treffen. Hierdurch werden Prognosen zu einem unternehmensrechtlichen Problem, das bislang jedoch einer umfassenden Aufarbeitung harrt.
Im Rahmen des Forschungsprojekts werden wirtschaftswissenschaftliche Erkenntnisse genutzt, um Einsichten in die Leistungsfähigkeit und Grenzen sowie die verhaltensökonomischen Wirkungen unternehmensrechtlicher Prognosen zu gewinnen. Zudem soll eine rechtsvergleichende Perspektive eingenommen werden, um ausländische Erfahrungsschätze in Bezug auf die unternehmensrechtliche Bewältigung von Prognoseproblemen zu erschließen. Ziel ist es, einen ökonomisch fundierten und sachgerechten Regelungsrahmen für Prognosen im deutschen Unternehmensrecht zu entwickeln.
Dr. Christoph Küffner (Fellow)
Christoph Küffner studierte von 2006 bis 2012 Betriebswirtschaftslehre an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Diplom-Kaufmann) mit den Schwerpunkten Produktionswirtschaft und Logistik, Personalwirtschaft und Organisation sowie Unternehmensführung und Controlling. Nach dem Studium war er bis Anfang 2020 in unterschiedlichen Supply-Chain Funktionen in der Praxis tätig. Wichtige Meilensteine waren hierbei Tätigkeiten in der Logistikdienstleistung als auch bei einem namhaften FMCG Hersteller. Von 2015 bis 2019 absolvierte er ein berufsbegleitendes und vertiefendes MBA-Studium im Bereich Logistikmanagement und Consulting. Im Februar 2020 begann er seine Arbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Supply Chain Management an der FAU Erlangen-Nürnberg und schloss seine Promotion im Januar 2023 erfolgreich ab. Angeschlossen an seine Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter führt er seine Arbeit als Post-Doktorand und Habilitand am Lehrstuhl fort.
Digitale Kollegen im Supply Chain Management: Der Mensch, Künstliche Intelligenz und intelligente Systeme im integrativen Dialog – Untersuchung von Vertrauen, ethischen Anforderungen und Integrationsprozessen
Die Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) verändern das Supply Chain Management grundlegend. Unternehmen integrieren zunehmend KI-gestützte Systeme, die in diesem Forschungsprojekt als „digitale Kollegen“ bezeichnet werden und über reine Automatisierung hinaus als interaktive Partner bei komplexen Aufgaben agieren. Während die technischen Vorteile bereits gut erforscht sind, bestehen noch Wissenslücken hinsichtlich sozialer und organisatorischer Auswirkungen. Das Forschungsprojekt untersucht Vertrauen, ethische Anforderungen und Integrationsprozesse digitaler Kollegen. Durch qualitative, quantitative und Foresight-Studien werden gezielte Empfehlungen zur Förderung von Akzeptanz und Vertrauen erarbeitet.
Prof. Dr. Mario Liebensteiner (Fellow)
Mario Liebensteiner ist Juniorprofessor für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Energiemärkte und Energiesystemanalyse, an der FAU Erlangen-Nürnberg. Seine Forschungsinteressen liegen in der Analyse und Regulierung von Energiemärkten und Umweltpolitik. Zuvor arbeitete er als Praedoc- und Postdoc-Forscher an der Technischen Universität Kaiserslautern und der Wirtschaftsuniversität Wien. Er absolvierte sein Doktorat in Economics an der WU Wien und sein Diplomstudium in Wirtschaftswissenschaften an der JKU Linz und der City University of Hong Kong. Er ist Mitglied des Expertengremiums „Energiesysteme der Zukunft“ (ESYS) der deutschen Wissenschaftsakademien.
Optimale Energietransformation vs. verzerrte Investitionssignale durch Markteingriffe
Der Übergang zu einem klimaneutralen Energiesystem ist technisch machbar, doch staatliche Eingriffe wie Subventionen und Technologieverbote verzerren die Marktpreise und gefährden wirtschaftlich tragfähige Investitionen. Das Forschungsprojekt analysiert mithilfe eines ex-ante Optimierungsmodells für das deutsche Energiesystem, ob private Investitionen in flexible Energietechnologien unter realen Marktbedingungen ausreichen, um ein klimaneutrales Energiesystem zu erreichen. Es zeigt Risiken für die langfristige Versorgungssicherheit auf und bewertet, ob staatliche Eingriffe notwendig oder kontraproduktiv sind. Die Ergebnisse eröffnen neue Perspektiven für die Balance zwischen Markteffizienz und politisch gesteuerter Dekarbonisierung.